7 Prozent der Deutschen haben sich schon einmal für eine Zahnbehandlung verschuldet.
Die Festzuschüsse der GKV decken 50 Prozent der Kosten ab – für die Regelversorgung. Die Differenz zahlt der Patient. Sie wird noch größer, wenn es ein ästhetisches Füllmaterial oder eine Keramikbrücke sein soll. Oder wenn nur noch eine Wurzelbehandlung einen von Karies befallenen Zahn retten kann. Den Zahn zu ziehen ist die einzige kostenfreie Alternative. Unter dem Strich braucht es nur ein paar Löcher oder einen maroden Zahn, und der Privatanteil an den Behandlungskosten schnellt in den vierstelligen Bereich. Mit jeder Eigenbeteiligung spielt sich im Kopf vieler Patienten dann eine Art persönliche Priorisierungsdebatte ab: Wurzelbehandlung oder Waschmaschine? Keramikbrücke oder Urlaub? Kunststofffüllungen und dann vier Wochen lang Nudeln essen?
Zahnerhalt und Zahnersatz konkurrieren mit anderen Ausgaben: 58,4 Prozent der Deutschen würden größere Anschaffungen wie einen Autokauf oder eine Reise zurückstellen, um das Geld für eine Behandlung aufzubringen. Mit anderen Worten jeder Zweite täte es nicht.
Die Teilprivatisierung der Zahnmedizin verlangt von Patienten ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege ist unerlässlich geworden. Denn im schlimmsten Fall drohen nicht nur hohe Kosten oder Zahnverlust – sondern schwere Folgeerkrankungen. (Ausufernde Infektion – Parodontitis – Entzündungen im Mund belasten den gesamten Organismus)
Quelle: Apotheken Umschau 10/2017